Digitale Werkzeuge für das „Employer Branding“ und die Personalbeschaffung

Sie haben sich als Geschäftsführer noch schnell mit dem Ausdruck der typischen Einstellungsfragen bewaffnet und eilen zu dem Sitzungsraum, wo schon die neue Talenthoffnung wartet, die Sie gerne für das Unternehmen gewinnen würden. Nach kurzem Smalltalk stellen Sie Ihre erste Frage. Die Kandidatin unterbricht Sie aber. „Sie können Ihren Zettel weglegen, ich wollte hier die Fragen stellen“, schallt es Ihnen entgegen.

Diese wahre Geschichte aus dem heimischen Raum zeigt die neue Situation deutlich auf. Gute Mitarbeiter zu finden ist in der aktuellen Lage schwierig, besonders in ländlichen Regionen, wie in Südwestfalen. Hier trifft eine idyllische Landschaft auf die stärkste Industriekonzentration in Deutschland. Jungen Menschen, die gerne in einer Großstadt, bei einem Konzern arbeiten wollen, sind die Vorteile schwer zu vermitteln.

Nicht jedes mittelständische Unternehmen kann sich einen „Talent Attraction Manager“ leisten, wie Infineon in Warstein. Die Webseite hat teilweise den Charakter einer Tourismusinformation.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Typs „gelernte Sauerländer“ sind noch die sicherste Wahl. Bei „ungelernten“, die die Region nicht schätzen, ist die Gefahr der Abwanderung groß.

Aber fangen wir einfach an. Welche einfachen Werkzeuge gibt es in der digitalen Welt, um die eigene Arbeitgebermarke besser einschätzen zu können? Eine Arbeitgebermarke hat jedes Unternehmen, dagegen kann man sich nicht wehren.

Eine wichtige Grundlage für eigene Aktivitäten ist natürlich zu wissen, wie Mitarbeiter – ehemalige und aktuelle – mein Unternehmen bewerten.

Mit dem Live-Werkzeug unten können Sie folgende Dinge testen:

  • Wie wird in Arbeitgeber-Bewertungsportalen über unsere Arbeitgebermarke oder die Konkurrenz geurteilt und gesprochen? Gebe Sie einfach den Namen Ihres Unternehmens ein. Wenn es kein Ergebnis gibt, sollten Sie überlegen, wie man Mitarbeiter zu Einträgen bewegt – wenn das Klima stimmt. Wenn es Treffer gibt, können Sie ablesen, welche Arbeitgeberaspekte Mitarbeiter wichtig finden. Auch die Menge der Einträge kann ein Signal in eine positive bzw. negative Richtung sein. Wenn es viele Ergebnisse sind, können Sie diese mit der Datefunktion zeitlich sortieren. Die voreingestellte Sortierung basiert auf Relevanz, was oben steht würde bei einer Suche auch oben in Google stehen.
  • Wie wird der lokale Arbeitsmarkt bewertet? Wenn Sie den Namen Ihrer Stadt oder von größeren Städten im Umfeld eingeben, wird sichtbar, welche Arbeitgebermarken dort besonders aktiv sind. Hier kann man lernen, was man machen oder unterlassen sollte.
  • Wie sehen interessante Arbeitgebermarken in meiner Branche aus? Wenn Sie z.B. Maschinenbau eingeben, lässt sich auswerten, was Mitarbeiter an anderen Maschinenbauern interessant finden. Auch hier kann man sich was abschauen.
  • Welche Maßnahmen kommen wie an? Wenn Sie Maßnahmen, wie z.B. die kostenlose Mitgliedschaft in einem Fitness Club oder die Schaffung einer „familiären Atmosphäre“, im Kopf haben, können Sie z.B. „automotive fitnessstudio“ eingeben oder „familiär iserlohn“, um über die Bewertungstexte zu lernen, wie man das am besten macht.
  • Automatisches Monitoring Ihrer Arbeitgebermarke: Wo wird wie über Ihr Unternehmen gesprochen, wie häufig wird nach Ihrem Unternehmen in Google gesucht, wie lauten die Namen der Kundenunternehmen, die auf Ihrer Webseite waren, in welchem Zusammenhang werden Ihre Produkte erwähnt, wie bewegt sich der lokale Arbeitsmarkt in bestimmten Berufsgruppen, wie schneidet die Konkurrenz ab, welche Jobs bietet die Konkurrenz an? Die Beantwortung dieser Fragen lässt sich heutzutage gut automatisiert abbilden – quasi Ihr eigener Fernsehkanal der live über Ihren Markt berichtet.

Testwerkzeug Arbeitgebermarken